Planung und Umsetzung der elektrotechnischen Gebäudeausrüstung gemäß HOAI

TGA (Technische Gebäudeausrüstung) hat die Aufgabe, ein Gebäude bewohnbar oder nutzbar zu machen, inklusive Heizungs-, Klima-, Lüftungs- und Sanitärtechnik (HLSK) sowie unter Umständen Sicherheitsvorrichtungen wie Fluchtweg- und Feueralarmsysteme. Angewendet wird die technische Gebäudeausrüstung in mechanischen (HLSK) und elektrischen (ELT) Gewerken: Zum einen geht es um die individuelle Ausrüstung von Neubauten, in der die Haustechnik aufeinander abgestimmt und installiert werden muss und somit verschiedene Kompetenzen erfordert. Zum anderen werden aber auch Bestandsgebäude saniert und die vorhandene Technik muss an neue und geltende Bestimmungen angepasst werden. Allgemein betrachtet umfassen die Grundlagen der TGA die Konzeption, Planung, den Bau und den Betrieb der verschiedenen Systeme, die in ein Gebäude integriert werden müssen.

Die steigende Komplexität der Projekte, die oft geforderte „räumliche Integrität“ der eingebauten Systeme und Komponenten in Verbindung mit den Anforderungen der Auftraggeber und Nutzer an einen effizienten, nachhaltigen Gebäudebetrieb bedingen, dass die ingenieurtechnische Bearbeitung der Einzelgewerke viel umfassender und deren Koordination mit den anderen am Bau beteiligten Planern und Gewerken bereits zu einem frühen Zeitpunkt beginnen muss

Breites Spektrum, spannende Techniken

Kostengruppen nach DIN 276

Ein Grundgerüst einer Projektstruktur bilden die Kostengruppen nach DIN 276. Diese Struktur findet sich in allen Projektphasen wieder. Budgets werden danach strukturiert, Projektgruppen werden danach gebildet, sowie Terminpläne oder Planungsunterlagen werden entsprechend dieser Struktur erstellt.

  •     KG 410, Anlagengruppe 1: Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen
  •     KG 420, Anlagengruppe 2: Wärmeversorgungsanlagen
  •     KG 430, Anlagengruppe 3: Raumlufttechnische Anlagen
  •     KG 434, Anlagengruppe 3: Kälteanlagen
  •     KG 440, Anlagengruppe 4: Elektrische Anlagen
  •     KG 450, Anlagengruppe 5: Kommunikations-, sicherheits- und informationstechnische Anlagen
  •     KG 460, Anlagengruppe 6: Förderanlagen
  •     KG 474, Anlagengruppe 7: Feuerlöschanlagen
  •     KG 480, Anlagengruppe 8: Gebäudeautomation und Automation von Ingenieurbauwerken


Pohl Planen & Beraten orientiert sich stark an den Kostengruppen nach DIN 276 z.B. ist unsere interne Dokumentanablage je Projekt entsprechend Strukturiert swoie unsere Wissens-Datenbank.

 

Vorteile der HOAI

Die HOAI ermöglicht es, die Kosten von Architekten- und Ingenieurleistungen zu vergleichen und bietet somit die Möglichkeit, das beste Angebot für ein Bauprojekt zu erhalten.
Nachteile der HOAI

  • Transparenz in der Honorierung: Trotz der Flexibilisierung der Honorarsätze bietet die HOAI weiterhin eine Orientierungshilfe für die Vergütung von Architekten und Ingenieuren. Diese Orientierung kann helfen, ein angemessenes Honorarniveau zu finden und fördert die Transparenz im Verhandlungsprozess zwischen Dienstleister und Auftraggeber.

  • Förderung fairer Marktbedingungen: Auch ohne verbindliche Mindest- und Höchstsätze gibt die HOAI Honorarempfehlungen, die helfen können, einen fairen Wettbewerb zu unterstützen. Diese Empfehlungen dienen als Richtlinie, um zu verhindern, dass die Honorare zu stark gedrückt werden und somit die Qualität der Leistungen beeinträchtigen könnten.

  • Flexibilität in der Honorargestaltung: Die aktuelle Fassung der HOAI ermöglicht eine flexible Honorarvereinbarung, die auf die spezifischen Bedürfnisse eines Projekts und die Marktlage abgestimmt werden kann. Dies ermöglicht eine individuellere und oft effizientere Projektabwicklung.

  • Rechtssicherheit und Vorhersehbarkeit: Trotz der Aufhebung der verbindlichen Sätze behält die HOAI weiterhin Strukturen bei, die eine rechtliche Basis für die Abrechnung von Leistungen bieten. Dies fördert die rechtliche Klarheit und hilft beiden Parteien, ihre finanziellen und vertraglichen Pflichten und Rechte klar zu definieren.

  • Unterstützung der professionellen Standards: Durch die detaillierte Aufstellung von Leistungsphasen und zugehörigen Honoraren fördert die HOAI nach wie vor ein hohes Maß an Professionalität in der Branche. Die klar definierten Leistungsphasen helfen dabei, die Qualität der Arbeit zu sichern und eine systematische Projektdurchführung zu gewährleisten.

Nachteile der HOAI

  • Kostenerhöhung: Die festgelegten Honorare der HOAI können die Kosten von Architekten- und Ingenieurleistungen in Deutschland erhöhen, insbesondere bei kleineren Bauprojekten mit geringerem Budget.
  • Einschränkung der Kreativität: Die HOAI kann in manchen Fällen die Kreativität und Innovation von Architekten und Ingenieuren einschränken, da sie festgelegte Leistungen vorschreibt.
  • Hohe Bürokratie: Die Einhaltung der Vorgaben der HOAI kann für Architekten und Ingenieure mit hoher Bürokratie verbunden sein, da sie sich an bestimmte Leistungsphasen und Inhalte halten müssen.
  • Unflexibilität: Die festgelegten Honorare der HOAI können für manche Projekte als unflexibel angesehen werden, da sie nicht an individuelle Bedürfnisse und Anforderungen angepasst werden können.
  • Hoher Zeitaufwand: Die Leistungserbringung nach der HOAI kann für Architekten und Ingenieure mit hohem Zeitaufwand verbunden sein, da sie sich an die festgelegten Leistungsphasen und -inhalte halten müssen.

 

HOAI zusammengefasst

Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ist eine gesetzliche Regelung in Deutschland, die die Honorare für Architekten und Ingenieure für ihre Leistungen bei Bauprojekten festlegt. Die HOAI beschreibt jedoch nicht konkret die zu erbringenden Ergebnisse in Bezug auf die Qualität, sondern vielmehr die allgemeinen Leistungen, die erbracht werden müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Das bedeutet, dass die HOAI in erster Linie die Planungsleistungen, die Bauüberwachung und die Objektbetreuung regelt, die erforderlich sind, um ein Bauprojekt erfolgreich abzuschließen. Es gibt zwar Vorgaben zur Planungsqualität und zur Erfüllung bestimmter Anforderungen, aber die konkrete Ausgestaltung des Bauwerks oder der Anlage wird nicht detailliert beschrieben.

Stattdessen legt die HOAI einen Rahmen fest, innerhalb dessen der Architekt oder Ingenieur seine Arbeit ausführen muss. Die genaue Umsetzung und Qualität hängen dann von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel den spezifischen Anforderungen des Kunden, dem Budget, den örtlichen Gegebenheiten und den technischen Möglichkeiten.

Deshalb ist es wichtig, dass Architekten und Ingenieure nicht nur die Vorgaben der HOAI kennen, sondern auch über ein fundiertes Fachwissen und Erfahrung verfügen, um die Anforderungen des Kunden bestmöglich zu erfüllen und ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen.


Kompensation mit Hilfe der VDI 6026

Die Norm stellt im Gegensatz zur HOAI die Anforderungen an den Umfang der Unterlagen dar, die im Rahmen der Abwicklung eines TGA-Projekts (Planung, Ausführung oder Betreiben einer TGA-Anlage) zu erstellen sind.

Es wird verdeutlicht, wie die im Rahmen der Projektabwicklung jeweils zu erstellenden Unterlagen für die beteiligten Kreise (z. B. Bauherrn/Auftraggeber, Architekten, Fachplaner, ausführende Firmen, Betreiber) inhaltlich beschaffen sein müssen.

Diese Richtlinie beschreibt den Informationsgehalt der Unterlagen in der jeweiligen Planungs- bzw. der Erstellungsphase. Des Weiteren werden auch die Schnittstellen zwischen den jeweiligen Gewerken der TGA untereinander aufgezeigt und die Voraussetzung für jede Dokumentationsphase beschrieben.